Freitag, 7. Dezember 2007

Den Brief am Ende dieses Eintrags habe ich Ende September 2007 an den Bayrischen Landesbischof Friedrich geschrieben.

Ich habe bis heute keine Antwort erhalten. Herr Bischof, für gewöhnlich antwortet man auf Briefe!

Es hat mittlerweile eine Oberkirchenratssitzung in Österreich gegeben, wo mein "Fall" (wohl gemerkt, nicht die Sache mit den Armen in Tansania und dem verschwundenen Geld) behandelt wurde und der Österreichische Bischof Sturm sich offensichtlich sehr besorgt gezeigt hat über meine Reaktionen (wohl gemerkt nicht über den "unsauberen" Umgang der Bayrischen Landeskirche mit meiner Person, mit Spendeneldern und den Menschenrechtsvergehen oder der unfairen Moslemkritik durch Vertreter der Bayrischen evanglischen Landeskirche - wie gewöhnlich: Der, der drüber spricht ist das Problem, das zugrunde liegende eigene Handlen wird unter den Tisch gewischt).

Bischof Friedrich hat ein Problem mit der Moral in seiner Kirche und ist nicht aktiv und offen darum bemüht, das in Ordnung zu bringen. Der Tradition folgend, scheint man immer wieder zu versuchen, den Boten zum Schuldigen zu machen, anstatt sich mit den eigenen Fehlern zu beschäftigen.

Das hat offensichtlich eine lange Tradition und auch der Bayrische Landesbischof scheint im Pflegen dieser Tradition geübt, anstatt sich mit den wirklich wichtigen Problemen zu beschäftigen - zum Beispiel wie man echte Solidarität mit den Armen und Kranken und ihren Rechten zeigen kann, anstatt jene Bischofskollegen zu finanzieren, die den ihnen anvertrauten Armen ins Gesicht treten.

Machmal denke ich, die die Art des Umgangs mit in Tansania erlebeten Problemen, welche die Kirche aktiv selbst verursacht (wie Diebstähle von Spendengeldern) wurde nicht in Afrika erfunden, sondern von den Missionen in afrikanische Gesellschaften hineinerzogen. Eine Fortsetzung der Kolonialgeschichte.

Stehlen = okay (damals Sklaven, Ressourcen - heute Spendengelder unter Missbrauch der Unterdrückten als Grund zu Sammlen)

Rückgrat zeigen = schlecht (damals gegenüber den Kolonialen Herren, heute gegenüber den neuen korrupten Eliten)

Das ist das Vorbild, das von den Missionswerken hier geboten wird! Wenn wundern da noch die stehlenden Eliten in Afrika, inklusive derer in den Religionsgemeinschaften.

Bischof Friedrich und seine Kirche kehren Skandale unter den Tisch.

Im Ältestenrat eines afrikanischen Dorfes wurden bei Diebstählen Konsequenzen gezogen, diesen Ansatz hat die Lutherische selbstgefällige Missionskirche mit Hilfe von sehr viel veruntreutem Spendengeld zerstört!

Bischof Friedrich scheint's nicht zu kratzen!


Der Brief:

Landesbischof Friedrich

Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Meiserstraße 11-13
80 333 München



Sehr geehrter Herr Landesbischof,

Ich übermittle Ihnen in der Anlage den Brief- und E-Mail Verkehr, zwischen mir und den Missionswerken Eine Welt in Bayern, den Sie zumindest teilweise in Kopie bereits erhalten haben dürften.

Mein Mail and Dr. Vorländer vom 13/07/2007 erklärt die Lage in extenso.

Es liegen auch 2 Kopien von Briefen des Werkes bei, in denen Ihnen gegenüber und dem Tansanischen Präsidenten gegenüber Falschaussagen zumindest teilweise richtiggestellt werden.

Ich bin es müde, die Verfehlungen der Missionswerke (NMZ, MEW und KPS) hier weiter auszubreiten, da es mehr als gut belegt ist, dass Spendengelder in der Korruption verschwunden sind, die Vertreter der Werke mit Stimmrecht in der verantwortlichen Institution in Tansania sitzen und bis heute keine ausreichenden Konsequenzen gesetzt wurden. Die unter dieser Situation leidenden Brüder und Schwestern in Tansania – wie zum Beispiel die Menschen, die mit HIV/AIDS leben – sind in der „Diskussion“ keiner Rede wert.
Ich war zu jeder Kommunikation immer bereit und habe auch sehr lange erfolglos versucht mit den Verantwortlichen direkt zu kommunizieren – im Sinne einer positiven Veränderung.

Der Grund für diesen Brief an Sie ist, dass ich Ihnen versichere, dass es bestimmte Grenzen gibt und ich mich durch die Werke nicht als Phantom einspannen lasse, um von diesen Problemen abzulenken.

Der durch die Bayrische Landeskirche (aber auch die Diktion anderer Kirchenvertreter in Europa und Tansania lassen eine ähnliche Strategie vermuten) konstruierte Religionskonflikt zwischen Moslems und Christen in Tanzania, ist dem Land und dem Präsidenten gegenüber besonders unfair. Die Situation dort, wird allgemein als ein positives Beispiel des Zusammenlebens der Religionen angesehen und Präsident Kikwete ist hier über jeden Zweifel erhaben.

Ich auch! Und ich werde auf Versuche der Missionswerke und von Kirchenvertretern mich mit - freundlich ausgedrückt – konstruierten Unwahrheiten und Anwürfen als offensichtliches Symbol für die Vielen (vor allem Afrikaner), die über Probleme reden und Veränderung fordern, nicht zum Problem oder Mitschuldigen konstruieren lassen.

Ich hoffe nicht, dass das nötig wird, aber ich werde aber in Zukunft sehr konsequent und auch unter Ergreifung von Rechtsmitteln reagieren.

Einen Balken in den Augen der anderen zu konstruieren, um von dem eigen abzulenken und das ohne Rücksicht auf sensible Bereiche wie Identitäten (Religionskonflikt), war schon immer eine Strategie, die außer viel Leid für alle Seiten letztlich nichts gebracht hat. Ich lasse mich dazu nicht einspannen.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen




Dr. Rainer Brandl


Cc:

EAWM Vorstand
Bischof Sturm


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